FAMILIE-FAMILIEN EINMALIG UND VIELFÄLTIG

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    Am 15. 10. 08 fand im Pastoralzentrum von Bozen eine doppelsprachige Tagung zum Thema: FAMILIE- FAMILIEN-EINMALIG UND VIELFÄLTIG statt.
    Diese Tagung wurde vom Verein La Strada- Der Weg organisiert.
    Auch der Präsident des Nationalvereins der Kinderreichen Familien Mario Sberna hat daran teilgenommen.
    Er hat zum Thema Familie- ein Reichtum von Außen und Innen referiert..
    Kurz anwesend waren auch einige Assessoren der Provinz Bozen und auch der Bürgermeister .
    Ich möchte nur ein paar Gedanken zitieren, die mich besonders zum Nachdenken angeregt haben.
    Don Mimmo Battaglia, ein junger Priester aus Catanzaro, Vorsitzender der FICT (Federazione Italiana Comunità Terapeutiche) arbeitet mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zusammen , die Drogenprobleme haben oder hatten. Sein Hauptanliegen ist es ,ihnen zuzuhören. Er betont, dass viele Eltern sich wenig Zeit nehmen zum Zuhören; die Kinder müssen ständig beobachtet werden, ihre seelischen Nöte dürfen nicht bagatellisiert werden und für ihn ist die Familie ein Ort der Zuflucht, der Wärme und der Zärtlichkeit. Er macht uns immer wieder aufmerksam auf das 4. Gebot: Du sollst Vater und Mutter ehren. So wie die Kinder von Klein auf lernen sollten Vater und Mutter zu ehren durch unser Beispiel, so sollen Kinderlernen alles zu ehren: den Mitmenschen, die Natur, den Andersgläubigen und natürlich Gott.
    Frau Doris Seebacher, Präsidentin vom Kath. Familienverband Südtirol, sprach über die Familie von früher und die Familie von heute. Früher gab es fast nur Großfamilien mit Eltern, Grosseltern, Tanten, Mägden, Knechten und vielen Kindern. Es brauchte keine Tagesstätten, keine Freizeitaktivitäten, weil jeder sich mit jedem beschäftigte. Heute haben Paare im Durchschnitt 1,3 Kinder, oder es sind Einzelhaushalte, ältere Menschen werden häufig in Heimen und Tagesstätten untergebracht usw. Familien sind einem Wandel unterzogen; so helfen z. B. immer mehr Väter im Haushalt und in der Kindererziehung mit. Der KVS ist vor allem bemüht , die Abkapselung der Kleinfamilie zu vermeiden durch Veranstaltungen und er ist bemüht Familien zu unterstützen, die in Not sind. Sie beendete ihr Referat mit den Worten : JA ZUR FAMILIE, JA ZU MEHREREN KINDERN.
    Herr Heinz Senoner, Mitglied von CRAIS-Arbeitskreis sozialpädagogischer Einrichtungen der Provinz Bozen, und Direktor vom Kinderdorf in Brixen, beschäftigte sich in seinem Referat mit dem Wort Be-ziehung. Eltern und Kinder leben in einer Beziehung zueinander, wobei die Verantwortung für die Qualität der Beziehung immer bei den Erwachsenen liegt. Viele Familien sind in Krise, weil die Eltern viel zu viel mit sich selbst beschäftigt sind, die Karriere ist oft wichtiger, der Fernseher ist oft wichtiger, es herrscht ständiger Zeitdruck. Dies hat zur Folge, dass das Familienleben sehr an Qualität verliert. Manche Kinder und Jugendliche werden aus diesem Grund beziehungs-unfahig. Er bezeichnet das Kinderdorf in Brixen als Familien ersetzende Wohngruppe. Im Kinderdorf werden Kinder nicht „repariert“. Jedes Kind hat Recht auf seine Eigenheiten, es wird angenommen mit seinen Stärken und Schwächen ,und es hat ein Recht auf Klarheit über sein Schicksal. Das Kinderdorf bietet den Kindern und Jugendlichen, Wärme und Respekt, wenn es die Ursprungsfamilie nicht mehr schafft.
    Mario Sberna, der Präsident des Nationalvereins der kinderreichen Familien hielt das Referat eigentlich über seine Familie. Er hat 3 eigene Kinder, ein Pflegekind und ein Adoptivkind. Er sagt , dass kinderreiche Familien beim Aussterben sind und das sei schade, denn es sei ein Ort, wo Verantwortung, Verzicht, Liebe und Solidarität im Vordergrund stehen. Es herrscht wenig Egoismus, wo viele Kinder Sind. Es ist natürlich nicht immer leicht für die Eltern, denn man kann sich vorstellen, was es heißt, wenn 6 Leute z. B. die Grippe haben oder Läuse und Nissen die Familie plagen. Jemand hat einmal ein Kind gefragt , ob es sich in irgendeiner Weise benachteiligt fühle andere Kindern gegenüber, da er ja 5 Geschwister habe. Da hat das Kind zur Antwort gegeben, :Ich hätte nie ein paar Turnschuhen der FIRMA „NIKE“ gegen mein fünftes Geschwisterchen eingetauscht….
    Herr Bruno Marcato, Direktor der Sozialdienste von Bozen, über die Familie in einer Stadt. Er legte vor allem großen Wert auf die Einrichtungen, die es gibt wie Kinder horte, den Tagesmütterverein, Dienste für alte und Obdachlose Menschen usw. Das sind alles Dienste, die eine Familie bei Notwendigkeit unterstützen, aber sie können niemals eine Familie ersetzen.

    Das letzte Referat hielt Dr. Stefan Eikemann, Direktor der Ehe und Erziehungsberatung Südtirol.
    Er erläuterte die Aufgaben jedes einzelnen Familienmitgliedes und brachte einige Beispiele aus seiner Berufswelt. Er unterstrich vor allem, wie wenig „normale“ Familien es in Südtirol mehr gäbe: viele Singels, viele Mutter- Söhnchen ,gleichgeschlechtliche Paare, Wohngemeinschaften und natürlich die äußerst moderenen Patchworkfamilien. Er verabschiedet sich mit den Worten: Mögen sich Väter wieder Zeit nehmen Vater zu sein und Mütter wieder Mutter zu sein.
    Anschließend kam es noch zu einer regen Diskussion über Familiengeld, Familienpolitik und vieles mehr.. Schade, dass nur wenige an dieser Tagung teilgenommen haben, denn ich habe das Wort und den Wert meiner eigenen Familie neu überdacht…..
    Abschließen möchte ich mit diesem wunderschönen Zitat: Eure Kinder sind nicht Eure Kinder; sie sind Kinder der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst……

    Heidi Pfeifer

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